6.1 Allgemeines
Der Stromwächter ist eine elektronische
Schaltung, die es ermöglicht einen Gleichstromkreis auf Stromfluss
zu überwachen. In Abhängigkeit von einer definierbaren
Stromschwelle wird beim Erreichen des Schwellwertes ein Schalter
(Transistor) geschlossen. Zudem wird der aktuelle Betriebzustand
durch eine Leuchtdiode angezeigt. Eine zweifarbige Leuchtdiode weist
dabei auf ordentlichen Stromfluss (grün) oder eine Unterbrechung
(ein Unterschreiten der Stromschwelle) des Stromkreises (rot) hin.
Der Stromwächter ist geeignet für die Hutschienenmontage.
Der Betriebsspannungsbereich reicht von 16V-32V. Die zu überwachenden
Ströme liegen im Bereich zwischen 0..1A und können von
Aussen über ein Potentiometer eingestellt werden. Der aktuelle
Zustand des Stromflusses ist über schraubbare Anschlussklemmen
als Open-Collektor (invertiert) und einmal als TTL-Ausgang oder
mit Pull-Up-Widerstand herausgeführt. Die Betriebsart kann
durch Setzen eines Jumpers eingestellt werden. In einem Gehäuse
sind zwei Stromüberwachungsmodule eingebaut. Die Stromüberwachungsmodule
sind auch ohne Gehäuse lieferbar. Die Befestigung sind an den
Ecken vier Montagebohrungen vorgesehen.
Abbildung 1 zeigt den Aufbau und die Anschlussbelegung des Stromwächters.

Abbildung 1: Aufbau und Anschlussbelegung eines
Stromwächters
6.2 Schaltung und Funktionsweise
Der Stromwächter arbeitet mit einem Differenzverstärker
als Eingang. Dabei fliesst der zu überwachende Strom über
den Widerstand RM. Durch den Spannungsabfall an RM entsteht eine
Differenzspannung +?U= RM * I. Diese Spannnungsdifferenz wird von
der Schaltung verstärkt und der Ausgang einem Komparator zugeführt
Ua1= ?U R1/R2. Die verstärkte Ausgangsspannung Ua1 wird mit
einer vordefinierten Spannung verglichen und bei Über- bzw.
Unterschreiten die Transistor Q1, Q2 und Q3 angesteuert. Q2 und
Q3 arbeiten invertierend. Wenn an Ua1 eine Spannung anliegt, dann
ist Q2 durchgeschaltet und die Leuchtdiode D1 leuchtet in grüner
Farbe. Im anderen Fall leuchtet sie in roter Farbe.
Abbildung 2 zeigt den Schaltplan für ein Stromüberwachungsmodul.
Abbildung 2: Schaltplan eines Stromüberwachungsmoduls
Die Zenerdiode D2 bewirkt, dass die Spannung am Kollektor von Q3 den Wert von
5,1V nicht überschreitet. Der Ausgang kann dann direkt an ein
TTL-kompatibles Gerät angeschlossen werden. Je nach Betriebsspannung
können die Widerstände R8 und R9 angepasst werden, damit
die Leuchtdiode entsprechend hell leuchtet. Die dargestellte Schaltung
entspricht nicht genau der tatsächlich implementierten Schaltung.
Hier sind u.a. noch Jumper (J1, J2) zum Umschalten auf TTL-Kompatibilität
angebracht.
Abbildung 3 zeigt die Platine eine Stromwächters mit zwei Stromüberwachungsmodulen.

Abbildung 3: Stromwächter mit zwei Stromüberwachungsmodulen
Alternativ kann die Platine anstatt mit einer Doppel-Led auch mit
zwei Einzel-Leds bestückt werden.
6.3 Vorgehen beim Einstellen
des Messstromes
- Schliessen sie am Stromüberwachungsmodul
die Leitungen für die Betriebsspannung an.
- Schliessen sie an den Strommesseingängen
Ue1+ und Ue1- bzw. Ue2+ und Ue2- die zu überwachende Schaltung
oder ein Netzgerät mit einstellbarem Strom an.
- Berechnen sie den Prüfstrom:
Der eingestellte Strom errechnet sich aus Iprüf = Ua1 * R1/R2/RM
bzw. I = 0.444 * Ua. Bei einem Ampere Prüfstrom ergibt sich
demnach eine Prüfspannung von Ua = 2.25V.
- Legen sie an der zu prüfenden
Schaltung die Betriebsspannung an.
- Die Leuchtdiode sollte nun in grüner
oder roter Farbe leuchten.
- Messen sie mit Hilfe eines Spannungsmessgerätes
(z.B. Multimeter) die Prüfspannung zwischen dem Prüfpin
(USchalt1 oder USchalt2), direkt angebracht unter den Potentiometern
und dem Masseanschluss.
- Drehen sie am Potentiometer so lange
bis die gewünschte Stromschwelle eingestellt ist.
- Legen sie am Stromüberwachungsmodul
die Betriebsspannung an und testen sie die Schaltung.
6.4 Beispiel einer Stromüberwachung
Die in Abbildung 4 dargestellte Schaltung zeigt die Anwendung des
Stromüberwachungsmoduls. Im Beispiel soll der Stromfluss durch
eine Lampe überwacht werden und bei Lampenbruch bzw. Störung
eine Warnmeldung ausgelöst werden. Im dargestellten Fall bewirkt
ein Lampenbruch, dass eine Sirene eingeschaltet wird.Zur Verfügung
stehen zwei Varianten:

Abbildung 4: Beispiel eine Lampenüberwachung
Mit einem Stromwächter können zwei Lampen überwacht
werden.
6.5 Spezifikation
-
Zwei Stromüberwachungsmodule
-
Maximale Strombelastung 1A, Strom
stufenlos einstellbar
-
Betriebsspannung 16-36V
-
Stromverbrauch 5mA
-
Verlustleistung am Stromüberwachungsmodul
bei 1 A Eingangsstrom: 100mW
-
1-TTL-kompatibler Ausgang oder mit
Betriebsspannung, durch Jumper einstellbar
-
1 Open Collector-Ausgang, max. Strombelastung
20mA, Umax 24V
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Montage auf Hutschiene
-
Abmessungen: H=90mm, B=60mm, T ca.
70mm
6.6 Lieferung und Preis
Das Stromüberwachungsmodul ist als Platine, als Bausatz oder
als Fertiggerät erwerbbar. Die Schaltung lässt sich mit
etwas handwerklichem Geschick in kurzer Zeit selbst aufbauen.
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